Über ein halbes Jahrhundert für die Umwelt

Die Umweltgeologie steckte in den 1970er Jahren noch in den Kinderschuhen. Das Bewusstsein, dass Schadstoffe im Boden und im Grundwasser schädlich sind, war noch lange nicht so ausgeprägt wie heute. Transportwege und Ausbreitungsverhalten dieser Stoffe waren noch nicht nennenswert erforscht. Wissenschaftlich basierte Grenzwerte für Schadstoffe lagen, wenn überhaupt, nur eingeschränkt vor.

Seit Beginn der 1970er Jahren wurde der Diplom-Geologe H.-Peter Fülling zunehmend mit Untersuchungen und Sanierungen von Umweltschäden durch Überfüllungen u. a. von Öl- Benzin- oder Lösemitteltanks oder durch andere Havarien beauftragt. Durch die gute Kenntnis der unterschiedlichen Böden und der darin ablaufenden Prozesse (z. B. Rückhaltevorgänge) für die unterschiedlichsten Stoffe, die er und seine Mitarbeiter aufgrund von unzähligen Untersuchungen zur Versickerung von Niederschlags- und Abwasser erlangen konnten,  war das Büro P. Fülling prädestiniert für die Untersuchung der Umweltschadensfälle und die erforderlichen Gefährdungsabschätzungen.

Für die Sanierung dieser Umweltschäden wurden in der Frühphase des Büros P. Fülling mit Fachfirmen unterschiedlicher Disziplinen Sanierungsmethoden entwickelt und diese an die jeweiligen speziellen geologischen und hydrogeologischen Gegebenheiten angepasst. Diese Maßnahmen wurden dann z. T. über viele Jahre begleitet, koordiniert und dokumentiert sowie verbessert.

Im Lauf der nun über 50jährigen Firmengeschichte sind die Anforderungen an diese gutachterliche Tätigkeit deutlich gestiegen.

Durch die Entwicklung verbesserter analytischer Möglichkeiten der chemischen Labore ist die Genauigkeiten der Messverfahren in der Umweltchemie deutlich aus dem Bereich „Gramm pro Liter (g/l)“ in den Bereich „Nanogramm pro Liter (ng/l)“ gewandert. Hierdurch konnten nun auch die Gefahren von neuen Schadstoffgruppen, die schon in kleinsten Konzentrationen gesundheitsschädlich sind, messtechnisch untermauert beurteilt werden.

Konnten die aus den Schadstoffen resultierenden Umweltgefährdungen zunächst nur empirisch beurteilt werden, sind über die Jahre von den Anfängen der „Holland-Liste“ bis zur Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodschV) Kriterien für Schadstoffe im Boden und im Grundwasser entwickelt worden, die zur Gefährdungsabschätzung herangezogen werden können.

Durch den sukzessiven Wandel der Wirtschaft haben sich auch die Aufgabenstellungen in der Umweltgeologie vom einfachen Schadensfall (Stichwort „Ölschaden“) zur multifunktionalen Wiedernutzbarmachung von Industriearealen (Stichwort „Flächenrecycling) gewandelt

Das Büro entwickelte sich so im Lauf der Jahre vom „Ein-Mann-Betrieb“ mit Schreibmaschine, Telex und Tuschezeichnungen/ Mutterpausen zu einem mittelständischen und hochspezialisierten Büro mit über 30 Mitarbeitern verschiedener Disziplinen, computergestützten Auswertverfahren, Spezialsoftware und Zertifizierungen (z. B. SCC: Sicherheit Certifikat Contractoren) und Tätigkeiten im Bereich der Arbeitssicherheit (SiGeKo-Leistungen gem. BauStellV, Leistungen als Koordinator für Arbeiten in kontaminierten Bereichen gemäß TRGS 524).

Zunächst noch im Geburtshaus des Wuppertaler Philosophen Rudolf Carnap in Wuppertal-Ronsdorf („Carnap-Villa“) angesiedelt, mussten bald zusätzliche Räume in der Umgebung angemietet werden.

1998 erfolgte dann der Umzug in ein altes Fabrikgebäude am Birker Weg in Remscheid-Lüttringhausen, wo seither die Zentrale des Büros angesiedelt ist.

1999 wurde aus dem Büro P. Fülling die Fülling Beratende Geologen GmbH, die alle Arbeiten und Untersuchungen in der gewohnten hohen Qualität bis heute weiterführt.